Waldrodungen in Essener Landschaftsschutzgebieten

Die große Koalition plant, in der morgigen Ratssitzung neben anderen, überwiegend geeigneten Standorten für Flüchtlingsunterkünfte die folgenden Naturflächen zur Rodung und Bebauung mit Flüchtlingsunterkünften zu beschließen:

  • Im Fatloh in Bedingrade (Landschaftsschutzgebiet)
  • Lahnbeckestraße in Leithe (Landschaftsschutzgebiet)
  • Handwerkerpark in Katernberg (Waldersatzfläche für Bau der Waldsiedlung Zollverein 6/9)
  • Wallneyer Straße in Schuir (Landschaftsschutzgebiet geplant)

Die Piraten Essen halten die geplante Zerstörung von Wald- und Grünflächen für den falschen Weg zum richtigen Ziel, Flüchtlinge angemessen in unserer Stadt unterzubringen und haben wiederholt auf Alternativen aufmerksam gemacht.

Die Verringerung von Naturflächen wird ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Wir erleben bereits den neunten Monat in Folge den jeweils wärmsten Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnung ab 1870. Die Stadt Essen müsste dringend mehr Grünflächen, insbesondere Waldflächen schaffen, um die bereits jetzt bestehende Temperaturdifferenz zwischen Innenstadt und Ruhrtal von 8°C im Sommer zu verringern.

Die nächste Katastrophe ist absehbar, spätestens wenn wir wieder einen Hitze-Sommer wie 2003 aushalten müssen, der in Europa ca. 70.000 Menschen das Leben gekostet hat. Kleine, wohnsitznahe und gut verteilte Flächen sorgen für ein erträgliches Stadtklima. Diese Flächen zu zerstören halten die Piraten für absolut verantwortungslos und werden die Entscheidung bezüglich dieser Flächen ablehnen.

Die Stadt hat bereits die Rodung beim Regionalforstamt in Gelsenkirchen beantragt. Das Regionalforstamt hat bereits entschieden, keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Morgen wird der Rat der Stadt Essen neben der Verwendung der Flächen für Flüchtlingsunterkünfte auch die Umwandlung der Landschaftsschutzgebiete beschließen, damit die Rodungen ab Donnerstag durchgeführt werden können.